Es war einmal …

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Heute fahre ich in einen 13 Grad kalten, verregneten, trüben Junitag hinein, dank Sitzheizung wird es gemütlich. Von Midsommer keine Spur…

Die Menschen scheint es nicht zu stören, Urlauber urlauben, Arbeiter arbeiten usw. Ich stelle zu dem fest, daß ich schon wieder ein Pausengespräch bringe. ich mache einfach zu viel Pause. Ich pausiere sehr gern und bei dem Wetterchen kommt man ins Träumen. Die Gegend ist märchenhaft schön und dann fängt die Geschichte an:

 

Es hängen blaue Zwergenmützen im Gebüsch. Da war doch was, da gab es doch: Es war einmal … Schneewittchen bei den sieben Zwergen. Komisch, haben die ihre Zwergenmützen vergessen oder  ihren Job an den Nagel (Baumast) gehängt ?

Man sollte mal im Märchenwald nachfragen, ob alles ok ist.

Das Navi ist natürlich überfordert, eine App gibts auch nicht und so mache ich mich auf die Suche nach Hinweisen. 

Es geht relativ zügig, in der Großstadt treffe ich auf einen gelangweilten Froschkönig. Kullert sich faul auf seinem Bauch herum und bringt nur ein müdes „Quaaak“ hervor. Es war einmal, das er glücklich am Brunnen rumhüpfte und der Königstochter ihre goldene Kugel aus dem Brunnen angelte. Auf Königstöchter mit goldenen Kugeln trifft er nicht mehr.

Ich rate ihm, sich mal nach Mädels mit Handys umzuschauen. Als Dankeschön schickt er mich zu einer alten Kastanie mit dem Wegweiser zum Märchenwald.

Die Kastanie finde ich nach 20 Minuten Autofahrt und freue mich.

Jetzt gehts zu Fuß weiter, denn ich fahre keinen Allrad. Durch das Baumdickicht sieht man schon das Schloß, hier bin ich richtig.

Die Zwerge sind nicht zu finden, entweder sind die Rentner, Streikende oder der Betrieb existiert nicht mehr. Ich kann sie leider nicht fragen.

Dann treffe ich einen Bären, der stumm ist.

Und ich sehe Schloßpferde, die auf Aschenbrödel warten. Sie scharren ungeduldig mit den Hufen und hoffen, daß es bald los geht. Aschenbrödel läßt sich mal wieder Zeit mit ihrer Garderobe. Bei einem Kleid ist das unlogisch, aber wer weiß.

Der Pferdekutscher hat mehrere Unbekannte auf dem Schloßhof gesichtet und befürchtet, daß das Kleid wiederholt gestohlen wird. Das letzte Mal wurde es im Februar 2014 von Kleiderdieben ausgeliehen. Es war alles sehr rätselhaft.

 

Ich will und kann nicht länger an der Schloßtreppe auf Aschenbrödel warten. Ich muß so schnell wie möglich zurück. Bloß wie ?

Dank einer Brücke App finde ich schnell wieder aus dem Märchenwald heraus.

 

 

Die Brücke App: Mobil auf den Spuren des BRÜCKE WEGS (Quelle: www.kulturlandschaft-moritzburg.de)

Die App bietet umfassende Informationen zum BRÜCKE WEG in Moritzburg

  • Informationen über die BRÜCKE- Künstler in Moritzburg und ihre Werke
  • Information zum Roten Haus
  • spezielle Information zur Umgebung der Teich- und Kulturlandschaft Moritzburg mit kulturellen
    Höhenpunkten und Sehenswürdigkeiten
  • Umfassende Informationen zum BRÜCKE WEG

 

 

Die Sonne hat sich im Verlaufe des Tages ein paarmal blicken lassen. Gewissermaßen als Entschuldigung, weil ja Midsommer ist.

 

 

 

 

5 Responses

  1. twohalf

    Die blauen Zwergenmützen kann ich erklären. Unter den sieben Zwergen sind zwei dabei, die sehr empfänglich für Modetrends sind. Rot ist out ….. blau ist in.
    Die beiden haben ihre Mützen umgestylt, du hast den Moment fotografiert wo sie gerade trocknen…..

  2. Önzi

    Hallo Marina ,
    Als ich vor kurzem in Hessen 1Tag war, verschlug es mich in den Kellerwald, nach Bergfreiheit-so heißt der Ort . Plötzlich standen da 7 Zwerge u. Schneewittchen auf der Wiese ……
    Leicht überrascht ob der Märchenhaftigkeit, musste ich mich erstmal schlau machen :
    Schneewittchen hat gelebt -so wird’s geschrieben -geboren als Margarethe im Jahre 1533 in Bad Wildungen, als Tochter von Graf Philipp IV. von Wildungen . Sie wurde nur 21 Jahre alt.
    Die 7Zwerge lebten in Bergfreiheit.
    Seit vielen Jahrhunderten gab es Bergbau in Bergfreiheit, schon Kinder mussten dort hart arbeiten . Und weil sie nicht genug zu essen bekamen , blieben sie klein also Zwerge….
    Nachzulesen bei Schneewittchendorf.com
    – es lohnt sich
    Auch eine Reise dorthin
    Önzi

  3. mbeckert

    Hallo Önzi, ich war einmal :-)) vor vielen Jahren in Hameln, da habe ich auch etwas über die Deutsche Märchenstraße gelesen. Dort ist der „Rattenfänger“ zu Hause. Hameln zieht sehr viele Besucher wegen der Rattenfängersage an und auch wegen der prächtigen Altstadt. Am historischen Hochzeitshaus zieht er als Figurenspiel täglich seine Runden. Mir hat es dort auch sehr gut gefallen.
    Tschüß, Marina

  4. Joachim

    Hallo Marina,
    eine schöne, neue märchenhafte Geschichte mit fantasievollen Bezügen zu den klassischen Märchen. Also – der Frosch, der hat’s mir angetan Wäre er nicht aus solch kaltem Material, würde ich gerne mit ihm tauschen, schon wegen der exquisiten Lage.
    Herzl Gruß
    Joachim

    • mbeckert

      Hallo Joachim, es freut mich, wenn Ihnen die Geschichte gefällt. Phantasiemärchen sind in der heutigen Zeit für Erwachsene auch ganz lustig und können den Alltag mitunter erleichtern.
      Der Frosch hat mir sofort gefallen. Er liegt so herrlich entspannt auf dem gelben trockenen Gras, das ist kurios.
      Viele Grüße und ein schönes sonniges Wochenende. Mein Handy zeigte mir die ganze Woche Regen in Lychen an, ich hoffe, daß es falsch lag.

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